Hunziker Areal Haus K, Zürich-Leutschenbach

Bauherrschaft:
Baugenossenschaft mehr als wohnen

Projektteam Šik:

Daniela Frei, Karin Gauch, Marion Hoffmann, Julia Kronenberg, Marc Mayor, Miroslav Šik, Fabien Schwartz, Rainer Vock

Baumanagement:
Ausführung durch Totalunternehmer, Steiner AG

Fotos:

Karin Gauch & Fabien Schwartz, Andreas Buschmann

Auf dem Hunziker Areal in Zürich-Leutschenbach errichtete die Baugenossenschaft mehr als wohnen ihr erstes Projekt. Insgesamt 5 Architekturbüros planten in enger Zusammenarbeit 13 Häuser, welche sich hinsichtlich Struktur und dem architektonischen Ausdruck alle stark unterscheiden. Das Architekturbüro Šik zeichnet sich für die Häuser B, C und K verantwortlich.

Haus K interpretiert die Vorgaben der städtebaulichen Gestaltung auf dem Hunziker Areal durch einen modernen Palazzo im perretistischen Sinne. Das Haus vermittelt durch seine Gestalt und Stimmung eine stille, individuelle Note und reiht sich gleichsam durch seine Unaufgeregtheit in die unmittelbare urbane Nachbarschaft ein. Es gibt eine angedeutete Dreiteilung der Fassade, bestehend aus einem überhohen Sockel in Beton, mehreren durch Fensterrisalite und Rahmenreliefs gegliederten Putzflächen der fünf Obergeschosse und aus einem zeichnenden Dachgesims. Es werden Mailänder und Pariser Stadthäuser der „anderen Moderne“ gemischt und die spürbaren Referenzen durch eine Monochromie von unterschiedlich texturierten Oberflächen und durch die Filigranität der Übereckbalkone verfremdet.

Das öffentliche Erdgeschoss bietet neben einem grossen Restaurant auch Arbeitszimmern, Gewerbe, einem Waschraum und einem Gemeinschaftsraum Platz. Vom ersten Obergeschoss her entwickelt sich im Haus Innern ein überraschend heller, attraktiver und grosszügiger Treppenhausraum bis ins oberste Geschoss.
In zwei sich über Eck berührenden, über grosse Dachfenster natürlich belichteten Atriumhallen winden sich Laubengänge empor. Ein lebendiger, zweiseitig erschlossener, urbaner Begegnungsraum entsteht, der von verglasten Vestibülen der Wohnungseingängen gesäumt wird.

In den Wohnungen findet sich eine über Eck gereihte Abfolge von öffentlichen Räumen. Durch die Verglasung wird das Eingangsvestibül natürlich belichtet. Es dient den Wohnungen gleichsam als Kinderwagen- und Veloraum. Daran schliesst eine zentrale Halle an, welche den Wohnbereich und die intimeren Schlafbereiche und Nasszellen erschliesst. Die Wohnküche und der Wohnraum umgreifen grosszügige, in der Ecke gelegene Aussenräume. Neben grossen Familienwohnungen finden sich jeweils in der südöstlichen Hausecke unterschiedlich grosse Maisonette-Wohnungen für Wohngemeinschaften. Die Vornehmheit und die helle Monochromie des Äusseren findet sich im Innern der Wohnungen wieder. Der Eichenparkett harmoniert mit den leicht graubeigen Wänden, den hellen Türblättern und den weissen Decken. Das Vestibül und die Halle als äussere Wohnungsräume erhalten einen robusten braunroten Klinkerton, welcher teilweise mit als Schachbrettmuster verlegt wurde.

Das Haus kommt komplett ohne Untergeschoss aus. Das attraktive, zenital belichtete Innere des Volumens wird für einen attraktiven Waschraum, für die multifunktionalen Wohnungseingangshallen (Veloraum, Kinderwagenraum), für Kellerräume und Haustechnik genutzt. Diese konsequente Haltung führt zu einem ökologisch und ökonomisch sehr effizienten Bau.