Ersatzneubau Talgutstrasse, Winterthur

Bauherrschaft:
Wohnbaugenossenschaft Talgut

ARGE:
Šik Partner Architektur AG, WT Partner AG

Projektteam Šik:
Zoe Auf der Maur, Daniela Frei, Marc Mayor, Christos Polymeris, Miroslav Šik

Umgebungsgestaltung:
w+s Landschaftarchitekten AG

Fotos:
Andreas Buschmann

Im Jahr 2014 erteilte die Baudirektion des Kantons Zürich die Genehmigung für den durch das Architekturbüro Šik erstellten Gestaltungsplanes für das Mattenbachquartier in Winterthur. Der durch vier Bauträger und die Stadt initiierte Gestaltungsplan sichert eine innerstädtische Verdichtung, ohne den wunderbaren gartenstädtischen Charakter des Quartiers und Winterthurs im Allgemeinen zu schwächen. Der konzeptuelle Schwerpunkt des Gestaltungsplanes liegt in einer stimmigen Abfolge von Wohnstrassen und Wohnparks. Ein lebendiges, gestaltbares Quartier mit viel Grünraum soll entstehen.

Für die zweite Etappe der Ersatzneubauten der Wohnbaugenossenschaft Talgut wurden ein sehr kompaktes, L-färmiges Volumen mit einfachen, wohlgeschnittenen, sich wiederholenden Grundrissen entworfen. Damit wurde dem nachhaltigen und gleichsam preisgünstigen Wohnungsbau mit einem auf die Zukunft ausgerichteten Wohnungsstandard Rechnung getragen. Das Projekt bietet eine hohe Flexibilität. Es entstanden 21 Wohnungen für altersgerechtes Wohnen, Kleinhaushalte und Familien (vier 2.5-Zimmer Wohnungen, sechs 3.5-Zimmer Wohnungen, neun 4.5-Zimmer Wohnungen, eine 5.5-Zimmer Wohnung und eine 6.5-Zimmer Wohnung). Das dreigeschossige Volumen staffelt sich an der Weberstrasse zu einem zweigeschossigen Bau.

Die Bauten wurden in Verwandtschaft zum Landi-Stil der 40er-Jahre gestaltet, in dem sich die Moderne und das Traditionelle verweben. Der Ausdruck mischt sich ausserdem mit der Architektur des industriellen Arbeiterwohnhauses und der Industriebauten in Winterthur, welche die Stadt prägen. Durch die grossen französischen Fenster werden die Fassaden harmonisch gegliedert und die Wohnungen erhalten viel Tageslicht. Der Bezug zur baulichen Umgebung ist in den frischen Neubauten überall sicht- und spürbar.

Die Häuser wurden im Sinne der Nachhaltigkeit und der SIA-Effizienzpfad Zertifizierung als einschalige Massivbaukonstruktion mit Aussenwänden aus wärmedämmendem Einsteinmauerwerk erstellt. Um die Hülle kompakt zu halten, wurden aussenliegende Balkone entworfen. Der konstruktiven Logik der Einfachheit folgend, wurden schlichte, ins Mauerwerk verschraubte Faltläden als Sonnenschutz gewählt. Die flach geneigten Giebeldächer sind mit einer Indach-Photovoltaikanlage belegt.

Die erste Etappe entlang der Zwinglistrasse wurde 2018 fertiggestellt.