Ersatzneubauten Zwinglistrasse, Winterthur
Bauherrschaft:
Wohnbaugenossenschaft Talgut
ARGE:
Architekturbüro Šik AG, WT Partner AG
Projektteam Šik:
Lena Bertozzi, Daniela Frei, Marc Mayor, Miroslav Šik, Joëlle Thomas
Umgebungsgestaltung:
w+s Landschaftarchitekten AG
Fotos:
Karin Gauch & Fabien Schwartz, Andreas Buschmann
Im Jahr 2014 erteilte die Baudirektion des Kantons Zürich die Genehmigung für den durch das Architekturbüro Šik erstellten Gestaltungsplanes für das Mattenbachquartier in Winterthur. Der durch vier Bauträger und die Stadt initiierte Gestaltungsplan sichert eine innerstädtische Verdichtung, ohne den wunderbaren gartenstädtischen Charakter des Quartiers und Winterthurs im Allgemeinen zu schwächen. Der konzeptuelle Schwerpunkt des Gestaltungsplanes liegt in einer stimmigen Abfolge von Wohnstrassen und Wohnparks. Ein lebendiges, gestaltbares Quartier mit viel Grünraum soll entstehen.
Für die erste Etappe der Ersatzneubauten der Wohnbaugenossenschaft Talgut wurden zwei sehr kompakte Volumen mit einfachen, wohlgeschnittenen, sich wiederholenden Grundrissen entworfen. Damit wurde dem nachhaltigen und gleichsam preisgünstigen Wohnungsbau mit einem auf die Zukunft ausgerichteten Wohnungsstandard Rechnung getragen. Das Projekt bietet eine hohe Flexibilität. Es entstanden 27 Wohnungen für altersgerechtes Wohnen, Kleinhaushalte und Familien (sechs 2.5-Zimmer Alterswohnungen, drei 3.5-Zimmer Wohnungen, fünfzehn 4.5-Zimmer Wohnungen und drei 5.5-Zimmer Wohnungen).
Die Bauten wurden in Verwandtschaft zum Landi-Stil der 40er-Jahre gestaltet, in dem sich die Moderne und das Traditionelle verweben. Der Ausdruck
mischt sich ausserdem mit der Architektur des industriellen Arbeiterwohnhauses und der Industriebauten in Winterthur, welche die Stadt prägen. Durch die grossen französischen Fenster werden die Fassaden harmonisch gegliedert und die Wohnungen erhalten viel Tageslicht. Der Bezug zur baulichen Umgebung ist in den frischen Neubauten überall sicht- und spürbar.
Alle Wohnungen sind sowohl auf den Wohnpark als auch auf die Wohnstrasse ausgerichtet. Die Zimmer sind mehrheitlich gegen Norden orientiert, die grosszügigen Wohnzimmer jeweils gegen Süden beziehungsweise zum Wohnpark. Für die Gestaltung der Wohnstrasse wurde im Rahmen des Projektes die die Grösse und Lage der Zwinglistrasse angepasst. Ein Pavillon mit Küche und WC für gemütliche gemeinschaftliche Anlässe stärkt das gemeinschaftliche Quartierleben.
Die Häuser wurden im Sinne der Nachhaltigkeit und der SIA-Effizienzpfad Zertifizierung als einschalige Massivbaukonstruktion mit Aussenwänden aus wärmedämmendem Einsteinmauerwerk erstellt. Um die Hülle kompakt zu halten, wurden aussenliegende Balkone entworfen. Der konstruktiven Logik der Einfachheit folgend wurden schlichte, ins Mauerwerk verschraubte Faltläden als Sonnenschutz gewählt. Die flach geneigten Giebeldächer sind mit einer Indach-Photovoltaikanlage belegt.