Wohnhaus «Bürgerhuus», Haldenstein
Bauherrschaft:
Bürgergemeinde Haldenstein
Projektteam Šik:
Lando Rossmaier, Miroslav Šik
Fotos:
Anna Lenz
Die bunt gemischt vorhandenen Ställe werden im Dorfzentrum als ein gestaltetes Ensemble mit vier Gebäudeteilen und einer vielfältigen Dachlandschaft interpretiert und neu inszeniert. Ein offener Laubengang bindet die einzelnen Teile zusammen. Die orthogonale Gruppierung bildet mit der verwinkelten Umgebung zwei Eingangshöfe. Felsen und Steinmauern im Dorf motivierten die Wahl von mit Hydrojet ausgewaschenem Sichtbeton. Jede Wohnung weist – wie eine kleine Etagenvilla – vier eigene Aussenmauern und französische Fenster in alle Himmelsrichtungen auf.
Das Dorfzentrum, genannt «Bürgerhus» ist ein Wohnhaus für Kleinhaushalte im Pensionsalter und Familien mit Kindern. Eine Mischung aus unterschiedlichen Haushaltstypen nutzt zusammen die weitläufigen Laubengänge als Aufenthalts- und Lagerraum. Diese Laubengänge dienen neben der Erschliessung und Differenzierung der einzelnen Gebäudevolumen, vor allem als Aussenraum, als Balkon. Teilweise werden dadurch Ausblicke in die Alpen frei, manchmal zeigen sich ausschnitthaft die Fassaden der umliegenden, malerischen Bauten. So sind Bezüge zum bestehenden Umfeld, auch wegen der französischen Fenster, immer sicht- und spürbar. Die Integration, der Bezug zum Dorfkern, wird durch die aufwändigen Dachgeometrien unterstrichen. Sechs Satteldachschrägen werten die oberen Wohnungen auf, verschmelzen aber auch den Neubau mit den skurrilen Dachlandschaften der Nachbarn. Sowohl die Kubatur als auch der Ausdruck erzeugen eine Verwandtschaft zum Bestand.
Insgesamt bietet das Bürgerhaus acht kleine und vier grosse Wohnungen. Eine Ausnahme bildet die geräumige 2.5-Zimmer Wohnung im Dachgeschoss mit grossem Estrich und eigener Dachterrasse, die von aussen nicht einsehbar ist.